Hauptverursacher einer Hausstauballergie sind die Milben und ihre Ausscheidungsprodukte. Die Milben (Acarinae) sind mit den Spinnen verwandt und kommen fast auf der ganzen Welt vor. Allergologisch sind vor allem zwei Arten von Bedeutung: die Hausstaubmilbe (lat. Dermatophagoides pteronyssinus) und die Mehlmilbe (lat. Dermatophagoides farinae). Mit einer Größe von etwa einem halben Millimeter sind sie mit bloßem Auge nicht sichtbar.

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Was sind die Allergiesymptome?

Die Hausstauballergie Symptome sind Niesen besonders am Morgen sowie eine laufende oder häufig verstopfte Nase. Mit der Zeit sind auch die unteren Atemwege gereizt. Es kommt zu Husten und erschwertem Atmen mit Pfeifgeräuschen. Nach körperlicher Anstrengung tritt dies besonders häufig auf. Eine Stauballergie kann allergisches Asthma verursachen, eine Neurodermitis kann durch Hausstaubmilben verschlimmert werden. Um den Verdacht auf eine Hausstauballergie zu bestätigen, ist ein Allergietest mit dem entsprechenden Allergen hilfreich (meist Pricktest).

Wo halten sich die Hausstaubmilben auf?

Die Milben halten sich bevorzugt im Bereich von Teppichen, Polstermöbeln, Gardinen, Betten und Kuscheltieren auf. Sie ernähren sich von menschlichen und tierischen Hautschuppen sowie anderen organischen Bestandteilen des Staubs. In einem Gramm Staub aus einer Matratze können bis zu 15.000 Milben nachgewiesen werden. Das allergologisch relevante Allergen der Hausstaubmilbe sind ihre winzigen Kotballen (Größe 10 bis 40 Mikrometer).

Welche Lebensbedingungen benötigen die Hausstaubmilben?

Für Milben günstige Lebensbedingungen sind Temperaturen zwischen 20 und 30 Grad Celsius und ein Luftfeuchtigkeitsgehalt um 70 Prozent. Unter 55 % Luftfeuchtigkeit sterben die Milben ab. Aufgrund besserer Isolierung und Wärmeschutzmaßnahmen sind die modernen Einfamilienhäuser schlechter durchlüftet und bieten den Milben meist günstigere Lebensbedingungen als Altbauten. Innerhalb eines Gebäudes nimmt die Milbenallergen-Konzentration mit steigender Stockwerkshöhe in Folge des sinkenden Feuchtigkeitsgehaltes ab.

Wie können die Hausstaubmilben nachgewiesen werden?

Zum Nachweis von Hausstaubmilben bzw. ihren Stoffwechselprodukten gibt es Testsets (in der Apotheke erhältlich), sodass Sie die Hausstaubmilbenkonzentration für jedes Zimmer einzeln ermitteln können. Bei einer Menge von hundert Milben pro Gramm Staub ist das Risiko einer Sensibilisierung gegenüber Hausstaubmilbenallergenen erhöht. Ab einer Anzahl von 500 Milben pro Gramm Staub ist das Risiko der Entstehung eines allergischen Asthmas erhöht.

Welche allgemeinen Maßnahmen müssen ergriffen werden?

Nach Feststellung der Milbenkonzentration in den einzelnen Zimmern sind entsprechende Sanierungsmaßnahmen angezeigt: Teppiche, Kissen, Polstermöbel, Stofftiere sind akarizid, d. h. milbenabtötend zu behandeln (hierfür gibt es spezielle Präparate). Für textile Materialien, die nicht über 60 Grad erhitzt werden dürfen (60 Grad Celsius ist die Temperatur, bei der die Hausstaubmilben abgetötet werden), gibt es Waschzusätze, welche die Milben auch bei niedrigeren Temperaturen oder bei Handwäsche zuverlässig abtöten.

Weiterhin sind bei Milbenallergie alle textilen Bestandteile des Bettes auf synthetische Materialien umzustellen, im Handel ist Allergiker-Bettwäsche erhältlich. Matratzen sind ggf. mit einem speziellen Überzug zu versehen. Dieser sollte allergendicht und atmungsaktiv sein. Eine Erstattung durch die Krankenkasse ist hier teilweise möglich. Polstermöbel sollten Sie durch Glattlederpolster und Teppichböden durch fugenlose Bodenbeläge ersetzen. Weiterhin ist es wichtig, das Bettzeug täglich zu lüften und die Bettwäsche einmal pro Woche zu wechseln.

Wie bereits erwähnt, sollte mindestens 60 Grad Waschtemperatur erreicht werden (Hygrometer), um die Milben zu bekämpfen. Weitere Maßnahmen: Kämmen oder bürsten Sie Ihre Haare nicht im Schlafzimmer, stellen Sie keine Pflanzen im Schlafzimmer auf und schaffen Sie – so weh es tut – Ihre Haustiere ab. Des Weiteren sollte kein Staub aufgewirbelt werden, der Allergiker selbst sollte nicht staubsaugen, da beim Staubsaugen und Putzen die Allergene durch die Luft transportiert werden – maximal bis 30 Minuten nach Verwirbelung.