Die häufigste Variante einer allergischen Manifestation an der Haut ist das sogenannte Kontaktekzem (auch Kontaktallergie genannt). Dieses wird hervorgerufen durch den Kontakt der Haut mit den Allergenen (z. B. Nickel). Vor Auftreten der Hauterscheinungen muss jedoch eine Sensibilisierungsphase stattgefunden haben. Dies bedeutet, dass nicht ein einmaliger Kontakt zu einer Substanz bereits eine Allergie hervorrufen kann, es muss zumindest ein weiterer Kontakt vorausgegangen sein.

Sehr häufig kommt das Kontaktekzem oder die Kontaktdermatitis im Bereich der Hände vor. Bei einer ausgeprägten Sensibilisierung kann es auch zu einer sogenannten Streuung des Kontaktekzems kommen. Hierbei kann am gesamten restlichen Körper eine Ekzemreaktion (allergische Reaktion der Haut) auftreten, ohne dass an diesen Stellen ein direkter Kontakt zum Allergen stattgefunden hat.

Die Fähigkeit ein Kontaktekzem auszubilden, ist bei Patienten mit einer atopischen Diathese (Neigung zu Neurodermitis, Heuschnupfen, allergischem Asthma) und bei Patienten mit einer chronisch irritierten Haut erhöht. Da bei diesen Krankheitsbildern eine gestörte Barrierefunktion des Hautorgans vorliegt, können die Allergene leichter eindringen und eine Sensibilisierung hervorrufen.

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Wie wird die Diagnose eines Kontaktekzems gestellt?

Zunächst ist genau zu ermitteln, zu welchen Substanzen wann und wie oft Kontakt bestand, welcher Beruf ausgeübt wird, ob eine Ekzemveranlagung besteht, ob andere Hauterkrankungen bereits in der Familie bekannt sind oder ob da bereits eine Sensibilisierung besteht und hierüber ein Allergiepass ausgestellt wurde. Neben dem Kontaktekzem sind weitere Hauterkrankungen wie eine Neurodermitis (atopisches Ekzem), eine Schuppenflechte oder eine Hautpilzerkrankung stets auszuschließen.

Nach einer gründlichen Anamnese folgen dann – in abgeheiltem Hautzustand – die allergologischen Testungen (sog. Epicutantestungen). Beim Epicutantest werden standardisierte Substanzreihen in spezieller Weise auf den Rücken aufgeklebt und nach 48 und 72 Stunden abgelesen. Gegebenenfalls verwendete eigene Substanzen werden hierbei mitgetestet.

Was kann therapeutisch unternommen werden?

Die effektivste Therapie zur Behandlung einer Allergie ist Meiden des auslösenden Allergens. In den meisten Fällen ist dies bei Allergien, die durch Hautkontakt mit einer speziellen Substanz ausgelöst werden, möglich. Des Weiteren sind prädisponierende Faktoren für die Kontaktekzemstörung zu beseitigen. Dies bedeutet eine konsequente Hautpflege mit rückfettenden Salben und Cremes sowie die Verwendung von Hautschutzprodukten und gegebenenfalls das Tragen von speziellen Handschuhen.

Bei der Akutbehandlung von Hautekzemen ist es meist notwendig, steroidhaltige Salben und Cremes anzuwenden. Dies jedoch nur kurzfristig, da bei Meiden des Allergens von einer raschen Abheilung auszugehen ist. Im Anschluss daran ist eine pflegende Hauttherapie konsequent weiterzuführen. In ausgeprägten Fällen ist zusätzlich eine spezielle Creme-UV-A-Bestrahlung notwendig.

Nach erfolgter Allergenidentifikation durch die oben erwähnten Anamnese / Testungen wird ein Allergiepass ausgestellt. Darin sind Informationen enthalten, in welchen Substanzen die betreffenden Allergene vorkommen. Dieser Allergiepass ist stets mit sich zu führen und es ist zu kontrollieren, ob neu erworbene Substanzen oder Gegenstände gegebenenfalls die entsprechenden Allergene enthalten und damit zu meiden sind.