Nahrungsmittelallergie Symptome

Als Nahrungsmittelallergie bzw. Lebensmittelallergie bezeichnet man das Auftreten von Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfällen, Nesselsucht bis hin zum einem allergischen Schock, reproduzierbar nach Einnahme von bestimmten Nahrungsmitteln, ausgelöst durch einen immunologischen Mechanismus. Hiervon abzugrenzen ist die sog. Nahrungsmittelunverträglichkeit, wie bei Pseudoallergien. Die Symptomatik der Pseudoallergien kann der einer Nahrungsmittelallergie gleich oder ähnlich sein, es liegt jedoch keine allergische Ursache zugrunde. Ursachen können ein Enzymmangel, Bakterien, Giftstoffe und z.B. Mangelzustände sein. Bestimmte Allergene (einige Früchte und Gemüsearten) verursachen nur Symptome in Mund und Rachen, da ihre Allergenaktivität nach enzymatischer und säurebedingter Umwandlung zerstört ist.

Ein sehr wichtiges Allergen der Kindheit stellt die Kuhmilch dar. Es kann Symptome im Magen-Darm-Trakt, an den Atemwegen sowie an der Haut auslösen. Sie treten vor allem in der frühen Kindheit auf, im Erwachsenenalter sind sie äußerst selten. Wichtige Allergene befinden sich ebenfalls im Eiweiß, das Eigelb enthält nur einige wenige Allergene. Da die Allergene des Eiweißes zum Teil auch hitze- und säurestabil sind und auch enzymatisch nicht angegriffen werden können, können Sie sowohl auf rohe als auch auf gekochte Eier reagieren. Patienten mit Hühnereiweißallergie können gewöhnlich problemlos Hühnerfleisch essen, reagieren aber allergisch auf Impfstoffe, die aus hühnereiweißhaltigen Anteilen bestehen.

Fisch enthält sehr starke Allergene. Neben fischspezifischen Allergenen gibt es auch unspezifische Allergene, sodass etwa 50 % aller Patienten mit einer Fischallergie auch auf andere Fischspezies reagieren, während andere Patienten einige Fischspezies tolerieren.

Auch Fischallergene sind hitzestabil – Sie können also auf rohen aber auch auf gekochten Fisch allergisch reagieren. Bereits die Inhalation von Fischbestandteilen, z. B. in Form von Dampf beim Kochen, kann bei sehr empfindlichen Patienten Asthmaanfälle auslösen. Auch das Küssen einer Person, die gerade Fisch gegessen hat, kann in der Tat sehr gefährlich sein – sofern gegen den verzehrten Fisch eine Sensibilisierung (Allergie) vorliegt.

Getreidearten wie Weizen, Roggen, Gerste, Mais und Reis sind weltweit mit ca. 70 % der größte Teil der Nahrungsmittelproteine. Auch sie können gelegentlich allergische Reaktionen hervorrufen. Weitere wichtige Allergene sind Nüsse/Samen (Haselnüsse, Walnüsse, Mandeln, Erdnüsse, Paranüsse, Sesam, Mohn, Sonnenblumenkerne), Gewürze (Kamille, Anis, Fenchel, Kümmel, Dill, Pfeffer, Koriander, Salbei, Pfefferminz, Basilikum, Liebstöckel, Zitronenmelisse) und Obst (Äpfel, Kirsche, Kiwi, Pfirsich), Gemüse (Sellerie, Karotten, Fenchel, Hülsenfrüchte, Soja, Paprika) sowie Schalentiere. Durch alkoholische Getränke kann es zu einer Verstärkung der Magen-Darm-Symptomatik aber auch der Haut- und Atemwegssymptomatik kommen.

Häufigkeit der Nahrungsmittelallergie

Insgesamt ist zu bemerken, dass die Häufigkeit einer Nahrungsmittelallergie sehr selten ist. Mit zunehmendem Alter nimmt die Häufigkeit sogar noch beträchtlich ab. Bestimmte Allergien, z. B. gegenüber Kuhmilch bilden sich meist im Laufe der frühen Kindheit, während Allergien gegenüber Obst erst in der Jugend und im Erwachsenenalter auftreten.

Die Kuhmilchallergie klingt mit zunehmendem Alter ab, auch Allergien gegenüber Sojabohnen und Eiern, während hingegen Sensibilisierungen auf andere Nahrungsmittel wie z. B. Nüsse, Schalentiere und Fisch meistens bestehen bleiben.

Diagnostik der Nahrungsmittelallergie

Die Diagnostik der Nahrungsmittelallergie gestaltet sich schwierig. Ziel ist es, einen Auslöser zu sichern, eine Pseudoallergie auszuschließen, sowie eine immunologische Sensibilisierung zu beweisen. Grundlage für die Diagnostik ist eine ausführliche Anamnese, die oftmals sehr schwierig und zeitaufwendig sein kann. Hierbei ist zu eruieren, welche Nahrungsmittel eingenommen wurden, welche Symptome auftraten, wie ausgeprägt die Symptome waren, wie groß der Zeitraum von Einnahme des Nahrungsmittels bis zum Auftreten der Symptome war und ob die Symptome reproduzierbar waren.

Hat man ein verdächtiges Allergen identifiziert, ist eine Eliminationsdiät durchzuführen. Dies bedeutet, dass das verdächtige Allergen gemieden wird. Sollte dies nicht zum gewünschten Erfolg führen, sind sogenannte Aufbau- oder Suchdiäten durchzuführen. Diese können gefolgt sein von oralen Provokationstests, bei welchen nicht allergische Mechanismen und Substanzen untersucht werden. Die Therapie einer Nahrungsmittelallergie besteht in der strikten Meidung des auslösenden Allergens, Hyposensibilisierungsbehandlungen zeigen hier nur sehr begrenzte Erfolge.

Nahrungsmittelallergien als Folge einer bestehenden Pollenallergie:

Zeigen Sie auf pflanzliche Nahrungsmittel (Obst, Gemüse) eine allergische Reaktion, so kann der Grund hierfür eine Pollenallergie sein. Es hat sich gezeigt, dass dieser Zusammenhang bei neun von zehn Patienten mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit zutrifft. Wenn Sie an Heuschnupfen leiden, sollten Sie folgenden Nahrungsmitteln besondere Beachtung schenken:

Bei Allergie gegen Pollen von Birke, Erle, Hasel:

Apfel, Birne, Pflaume, Aprikose, Pfirsich, Kirsche, Haselnuss, Paranuss, Walnuss, Erdnuss, Mandel, Sellerie, Karotte, Kiwi, Curry, Anis.

Bei Allergie gegen Pollen von Gräsern:

Soja (Bohne, Mehl, Milch), Getreidemehle, Erdnuss

Bei Allergie gegen Pollen von Kräutern (z. B. Beifuß):

Sellerie, Karotte, Kamille, Fenchel, Knoblauch, Kümmel, Petersilie, Sonnenblumenkerne, Curry, Paprika, Anis, Muskat, Zimt, Ingwer, Koriander, Pfeffer.

Was kann therapeutisch unternommen werden?

Die erste und effektivste therapeutische Maßnahme ist die Allergenkarenz, das heißt, besteht z. B. eine Allergie auf Haselnüsse, so dürfen diese nicht verzehrt werden. Eine Hyposensibilisierungsbehandlung wie sie z. B. bei Heuschnupfen durchgeführt werden kann ist bei Nahrungsmittelallergien nicht effektiv und sehr aufwendig. Es kann jedoch zu einer Besserung der Symptome nach Durchführung einer Hyposensibilisierungsbehandlung gegenüber Pollenallergenen (Kreuzallergie, s.o.) kommen. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Allergie-Medikamenten, wie Antihistaminika und Kortisonpräparaten. Sehr sinnvoll sind Umstimmungstherapien im Rahmen der Naturheilverfahren (siehe gesonderte Naturheilverfahrenmerkblätter).